Ein Jahr lang waren es nun die neuen Landkarten, denen wir uns als KU Kollektiv gewidmet haben. Wir sind neue Wege gegangen, haben andere Landschaften erkunden dürfen, überraschungsreiche Reliefs ertastet und sind neuen Weggefährt:innen begegnet. Als Ökosystem für Gesellschaftsgestaltertum haben wir es als unsere Jahresaufgabe begriffen, Atmosphären zu schaffen, in denen ein:e jede:r diese neuen Landkarten (selbst-)bewusst und mit einer neuen unternehmerischen Haltung beschreiten kann. Eine Retrospektive auf das KU Jahr 2021 und Gedankenspiele dazu, wie wir neuen Jahr vielleicht noch mehr Lebendigkeit bewirken und erleben.
Die neuen Orientierungspunkte, die wir im letzten Jahr auf- und entdecken durften, verändern sich sachte – und manchmal auch intensiv – in lebendiger Bewegung. Sie formieren sich ständig in ähnlicher Art und Weise neu, in der wir uns auch als Menschen, Gesellschaft und Organisationen transformieren. So haben wir unsere eigenen Landkarten nicht nur auf- und entfaltet, sondern auch offen für alles dabei Entstehende weitergefaltet:
Im Rahmen unseres KU Kongress‘ und KU Symposiums haben wir uns in interdisziplinärem Kreise damit beschäftigt, neue Pfade und Richtungspfeiler zum GESELLSCHAFTSGESTALTERTUM miteinander zu verknüpfen und im Speziellen danach gefragt, was die nächste Organisationen und Orte kennzeichnet, auf die diese neuen Wegweiser deuten.
Auch unsere Gestaltungsprojekte waren und sind durch eine große ausgebreitete Landkarte miteinander verbunden: wir haben uns mit verschiedenen Formen zukunftsweisender Ortsentwicklung beschäftigt, in ländlichen Regionen wie auch in städtischen Umfeldern wirkungsvolle Leuchttürme erschlossen und interdisziplinär Resonanzregionen mitgestaltet. Wir haben mit unserem Macher:innen-Stipendium gleichgesinnte Weggefährt:innen beim Finden ihres Kompass‘ begleitet, sind immer wieder an unsere Ursprungspunkte zurückgekehrt und durften von diesen ausgehend erneut andersartige Routen skizzieren. Wir haben uns im Rahmen einer unternehmerischen Forschungsreise für eine regenerative Zukunft eingesetzt, uns – mit der strategische Begleitung einer Ausgründung aus einem Familienunternehmen – dem Thema der unternehmerischen Nachhaltigkeit gewidmet und im Rahmen weiterer Vorhaben das innere mit dem äußeren Wachstum in einem gelingenden Zusammenspiel verbunden.
In diesen vielfältigen Projekten und fokussierten Resonanzwerkstätten hat auch unser diesjährig entwickeltes Resonanz-Kultur-Modell seine Wirkung weiterentfaltet und uns somit verdeutlicht, dass ebendiese tiefe Auseinandersetzung mit unternehmerischer Entfaltung und resonanzfähigen Kulturen auch im neuen Jahr eine wesentliche Rolle in unserem Tun spielen soll und wird.
Die lebendigen Atmosphären sind dabei das, was alles miteinander verbindet. Sie beschreiben nicht nur das, was unsere Erde und die sich darauf abzeichnenden Landkarten umgibt, sondern auch das, was zwischen uns und unserem Gegenüber liegt – seien es Menschen, Dinge oder die Natur. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf das richten, was sich in diesen Zwischenräumen bewegt, können wir die Atmosphären als etwas sehr Lebendiges, wenn nicht sogar Belebendes erleben. Indem wir die uns umgebenden Atmosphären wahrnehmen und beschreiben, geben wir den verschiedenen Stimmungen eine Stimme. So bewegt sich unsere Wahrnehmung mehr hin zu dem, was wir wirklich empfinden und erweitert diese so auf das, was uns mit bloßem Auge vielleicht verborgen bliebe. Eine Erweitertung der Orientierung – vom Nordstern zu den Nordlichtern, die dabei nicht an Konkretheit verliert.
In dieser Aufmerksamkeit wird auch die Eigenverantwortung für das, was wir erleben, spürbarer und so unsere unternehmerische Haltung gestärkt. Sie schenkt uns einen neuen Blick auf uns, die Welt und den Sinn, den wir für uns und im Zusammenwirken mit anderen erleben. Wenn wir als Gemeinschaft unsere Weltanschauung in einer so bewussten Weise weiterentwickeln, schaffen wir den Raum für die Kooperationen, neuen Netzwerke und die Qualität, die es im neuen Jahr braucht. Die uns umgebenden lebendigen Atmosphären und die Wahrnehmung dieser sind es, die dabei unsere Beziehungen zu diesen Vorhaben, anderen Menschen und uns selbst stärken. Vielleicht werden wir die nächsten Landkarten also gar nicht mehr auf-, ent- oder weiterfalten, sondern in einer Offenheit für deren Lebendigkeit (selbst-)bewusst gänzlich neu formen und begreifen.