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Vom (Familien-)­Unter­nehmer­tum zum Gesellschafts­gestaltertum.

Eine Betrachtung gesell­schaftlicher Resonanz­räume

Zwischen Tradition und Innovation, lokaler Ver­wurzelung und dynamischem Aufbruch: Familien­unter­nehmen besitzen das Potential, sozial wirk­sam gesell­schaft­lichen Wandel mit­zu­gestalten. Eine Be­trachtung der diversen Möglich­keiten für diese be­sondere Wirk­samkeit durften die beiden KU-Köpfe Jonas Nuss­baumer und Leonie Novotny mit ihrem Text „Vom (Familien-)Unternehmer­tum zum Ge­sellschafts­gestalter­tum“ zum neu er­schienenen Heraus­geber­werk “Familien­strategie er­leben und ge­stalten” bei­tragen.

Eingeladen zum Schreiben eines Beitrags wurden die beiden Autor:innen von Marcel, der seit der ersten Stunde ein Teil des KU-Kollektivs und zugleich Mit­herausgeber des besagten Werks ist. Was für ein Text daraus ge­worden ist und wovon dieser handelt? Aus KU-Perspektive be­schreiben Jonas und Leonie den Weg zu einem resonanz­fähigen Geschäfts­modell, sowie das Familien­unter­nehmen als Nähr­boden für die Eta­blierung dieser gesell­schafts­orientierten Ein­stellung. So ver­einen Unter­nehmen in Familien­hand doch die zentralen Voraus­setzungen gesell­schaft­licher Ge­staltung in sich: kollek­tives Denken, soziales Handeln und lokales Wirken.

Werden Unter­nehmen nicht nur in ihrem wirt­schaftlich-inno­vativem Nutzen, sondern als Akteur:innen gesamt­gesell­schaftlicher Ge­staltung betrachtet, können Resonanz­räume ent­stehen die mehr Wohl­stand, Inno­vation, Stabili­tät und Ak­zeptanz kreieren. Gelingt der trans­genera­tionale Aus­tausch hin zu der Fin­dung eines gemein­samen Kern­anliegens, können Familien­unter­nehmen Vor­bilder für unter­nehmerische Verant­wortung im Sinne der Gesell­schafts­gestaltung bieten. Heraus­forderung und Chance gleicher­maßen ist es dabei, die individuelle Rolle des Unter­nehmens im großen Öko­system des öko­nomischen und sozialen Gefüges zu finden. Dies kann gelingen, wenn im Ein­klang mit Stake­holdern, Um­gebung und Wirkungs­feld des Unter­nehmens ein Geschäfts­modell ge­schaffen wird, welches authentisch die Werte, Über­zeugungen und Visionen der Mit­wirkenden um­setzen kann. Solche Unter­nehmen werden durch die zukunfts – und gesellschafts­gewandte Aus­richtung die ge­staltenden Akteure der Zukunft sein und so auch für zu­künftige Mit­arbeitende, Gemein­schaften und wirt­schaftliche Wirkungs­felder eine höhere Sinn­haftigkeit dar­stellen.

Den Weg zu diesem Kern­anliegen ebnet der Beitrag und zeigt mit einer Be­trachtung des Gesellschafts­gestalter­tums als unter­nehmerische Haltung auf, dass diese wie ein Schatz schon in den Ge­schichten vielen Familien­unter­nehmen liegt.

Der Text wurde als eines der 28 Kapitel des Sammel­bandes „Familien­strategie erleben und gestalten“ veröffent­licht. In ihrem Heraus­geber­werk sammelten Dr. Daniela Jäkel-Wurzer, Dr. Marcel Megerle und Susanne Dahncke sorgfältig diverse Stimmen und Perspektiven, um das Thema Familien­unternehmer­tum neu zu betrachten und in seiner gesell­schaftlichen Bedeutung einzuordnen. Das Buch präsentiert nicht nur Erzählungen, viel mehr eröffnet es einen Blick darauf, wie Familien­unter­nehmer­tum mithilfe von Familien­strategien gestaltet werden kann: vielschichtig, lebendig und mit der Gesell­schaft wachsend. Als historische und gesell­schaftliche Konstante spiegelt Familien­unter­nehmer­tum auch die komplexen Pro­blematiken unseres Wirkens wider. Dieses Buch versucht einen Beitrag zu leisten, indem es keine Frage dog­matisch beantwortet, sondern den Leser:innen vielmehr einen individuellen Zugang zum Buch und dessen Inhalten er­möglicht.

Um über die Ver­öffentlichung des Buches hinaus einen realen Aus­tausch zwischen Autor:innen und Leser:innen zu den Kern­fragen des Familien­unter­nehmer­tums zu etablieren, haben die Heraus­geber:innen die Plattform [Familien{Strategen) ins Leben gerufen.

Das Kapitel aus KU Perspektive betrachtet Gesell­schaft und Familien­unter­nehmen abstrakt und fundamental, beleuchtet jedoch auch den großen Umfang an Handlungs­möglich­keiten und praktischen Maß­nahmen – konkret, gesell­schaftlich, öko­nomisch und öko­logisch. Die Verbindung von positiven externen Effekten und positiven Umfeldern im Resonanz-Modell erlaubt es gesellschafts­gestaltenden Akteuren zu wachsen. Genau diese positiven Effekte und Umfelder identi­fiziert dieses Kapitel und schafft so einen logischen wie intuitiven Transfer zwischen Familien­unter­nehmer­tum und Gesellschafts­gestaltertum.

In einer Zeit, in der neue Blick­winkel gefragt sind und unsere komplexe, vernetzte und in mehr Bewegung lebende Gesell­schaft zu­nehmend Halt – und neue Haltungen – sucht, können Familien­unter­nehmen mit dieser Haltung einen wesentlichen gesellschafts­gestaltenden Beitrag leisten. Als tief verwurzelte Resonanz­räume unserer Gesell­schaft. Als Räume der Sicher­heit und Innovation in­mitten all der Un­sicher­heiten. Als Unter­nehmen, die Zeiten der Un­ver­bindlich­keit mit Ver­bindlich­keit gegenüber­treten – mit einem Ver­antwort­ungs­bewusstsein, das in ihrer Tradition und Weit­sicht ruht. Einem Bewusst­sein, das Ver­trauen in die Zu­kunft und Kraft zur Ver­änderung schenkt.“ (Nussbaumer; Novotny 2021: 262)

Mit diesem Bei­trag wollen KU-Köpfe Leonie Novotny und Jonas Nuss­baumer einen inhaltlichen Zu­gang zum Kern­anliegen von KU schaffen und auch jedem wie jeder einzelnen Leser:in die familien­unter­nehmer­ischen Potentiale der kollek­tiven Ge­staltung auf­zeigen und mit­geben. Worte, Sätze und Bot­schaften, die auf­klären, anregen und Mut machen sollen, kollektive Lösungen in allen Be­reichen des gesell­schaft­lichen Handelns zu suchen.

Das Buch wurde im Springer-Verlag veröffent­licht und ist als Ganzes oder in Form einzelner Kapitel auf sämtlichen digitalen Verkaufs­plätzen zu erwerben.

Wir danken FUTUN: FamilienUnternehmerTUN als Gestaltungspartner für die Einladung zu dieser Publikation.

Vivian Dünwald
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Vivian Dünwald

KU Magazin & Kommunikation

Getrieben von einer tiefen Neugierde, Beziehungen und Zusammen­hänge zu erkunden studiert Vivian an der Zeppelin Universität Soziologie, Politik und Wirtschaft. Als Nordlicht am Bodensee zieht sie besonders viel Kraft aus Begegnungen mit Menschen und Natur in diesem besonderen Umfeld. Ein verstärktes inhalt­liches Anliegen ist für sie die Beschäftigung mit gesellschafts­politischen Fragen sowie Chancen­gleichheit jeglicher Form. Der Diskurs und die Auseinander­setzung, die Reibung und der Austausch stellen für sie den Weg dar, um gemein­schaftlich Gesell­schaft zu gestalten.

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