Mit unseren Macher-Stipendium unterstützen wir Menschen und Projekte, die mit ihrem unternehmerischen Wirken einen Beitrag zu einer gesunden Gesellschaft leisten.
Wirkungsvolles Experimentieren statt gedankliche Einbahnstraße. Mit der Mission des wirkungsvollen Gestaltens einer gesunden Gesellschaft werden mit dem KU Macher-Stipendium Projekte gefördert, die einen Unterschied machen. Visionen zu leben, Potentiale zu verwirklichen und Perspektiven aufzuzeigen – darum geht es uns. Um das Leuchten in den Augen.
Mit unseren Stipendien unterstützen wir Menschen und Projekte, die mit ihrem unternehmerischen Wirken einen Beitrag zu einer gesunden Gesellschaft leisten. Durch ein mehrschichtiges Mentoring-Konzept samt der Teilnahme an KU Formaten unterstützen diese Stipendien Projekte und Menschen hin zu einem erfolgreichen und wirksamen Unternehmertum.
Gesellschaftliche Innovationen durch unternehmerische Initiative zu ermöglichen und zu fördern, ist dabei das Ziel. Da solche Projekte in ihrer Entstehung undiszipliniert sind, wird dem Machen und den StipendiatInnen in ihrer Diversität freie Entfaltungsmöglichkeit gewährt: Unabhängig von Personen und Projekten soll primär das unternehmerische Tun und die daraus resultierende Wirkung für eine gesunde gesellschaftliche Zukunft im Mittelpunkt stehen.
Julia Leeb ist selbstständige Fotojournalistin mit Schwerpunkt auf Gebieten in politischen Umbruchsituationen. Ihre Langzeitprojekte umfassen Länder wie zum Beispiel die Demokratische Republik Kongo, Ägypten, Syrien, Libyen, Afghanistan und Iran. Ihre Bilder aus Kriegsgebieten wurden in zahlreichen Zeitungen publiziert, darunter die F.A.Z., Die Zeit und La Stampa. Da Julia keinen festen Arbeitsgeber hat, kann sie vollkommen frei und oft auch gegen vorgefertigte Meinungen berichten. Der Fokus ihrer Arbeit liegt in Völkerverständigung und Prävention von kriegerischen Auseinandersetzungen.
Julia studierte Internationale Beziehungen und Diplomatie in Madrid. Nach erfolgreichem Studienabschluss arbeitete sie u. a. im italienischen Außenministerium in Rom. Nach einem weiteren Universitätsbesuch in Alexandria, Ägypten, kehrte sie nach Deutschland zurück, um sich an einer Akademie für Fernsehen ausbilden zu lassen. Seither arbeitet sie als Fotojournalistin und Filmemacherin. Diese Arbeit führt sie regelmäßig in Krisen-und Kriegsgebiete. Ihr Material umfasst nahezu alle Länder des Arabischen Frühlings und wurde auf zahlreichen Kanälen ausgestrahlt. Für internationales Aufsehen sorgten insbesondere ihre Aufnahmen aus Libyen, denn das kleine Team wurde während der Filmaufnahmen von Gaddafis Truppen bombardiert. Ein Begleiter der Gruppe wurde dabei von einer Rakete tödlich getroffen. Julia Leeb und die anderen überlebten den Angriff nur knapp.
2014 erschien ihr Bildband „North Korea‐Anonymous Country“. Dieser fand internationales Presseecho und wurde zum deutschen Fotobuchpreis nominiert. Vor allem in Amerika und Asien wurde der Bildband thematisiert. Unter anderen wurde „North Korea ‐Anonymous Country“ in der Leonard Lopate Show, im Wall Street Journal und im National Public Radio eindringlich diskutiert.
Julia engagiert sie sich für Langzeitprojekte, die sie bisher in über 80 Länder geführt haben. Als Fotojournalistin arbeitet sie ohne institutionellen Rückhalt und wird durch ihre freiberufliche und unabhängige Tätigkeit immer wieder mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Oft erreicht sie über Ihre eindringlichen Reportagen Aufmerksamkeit für "Macher" vor Ort, die mit ein wenig Hilfe nachhaltige Veränderung herbeiführen können. Erfolgsmomente sind, wenn sich aus einem Beitrag oder einem Artikel eine Eigendynamik entwickelt und durch eigene Initiativen ein positiver Dominoeffekt entsteht. Zuletzt verhalf Julias Berichterstattung der Kongolesin Hortense zu einem Spendenzufluss von mehreren Tausend Euro für ein eigenes Bildungsprojekt in Form der Bau einer Schule. Bildung ist in dem Krisengebiet die einzige Perspektive den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen.
Patrick Lühlow und Tim Robert Schleicher sehen die Zukunft als Prozess der Entwicklung von Gegenwart. Als Prozess der Entwicklung von Gegenwart, in dem sie die Gestaltungsaufgaben für sich als Macher sehen, in unserer Gesellschaft zukunftsfähige Konzepte zu implementieren, die transkulturelle Lernerfahrungen ermöglichen und exkludierte Gruppen befähigen.
Ein beispielhaftes Konzept, dass auf die Implementierung gemeinsam mit dem Partnerunternehmen elobau wartet, ist ein Möglichkeitsraum, der unternehmerische Initiative fördert und darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag zum Zusammenleben leistet, der darin liegt, Gemeinsamkeiten zu erkennen und damit Kooperationspotentiale wechselseitig nutzbar zu machen.
Konkret: Die unternehmerischen Ideen von Geflüchteten, beispielsweise, haben kaum Aussicht auf nachhaltige Implementierung – da die institutionelle Einbettung und Stärkung dieser fehlt. Der angedachte Möglichkeitsraum möchte sich genau dieser Herausforderung annehmen. Er wird die in unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen liegenden Potentiale zusammenführen, Unternehmertum und somit Selbstbestimmtheit fördern – und damit die Zukunft als Prozess der Entwicklung von Gegenwart gestalten.
Wer die beiden Pioniere eigentlich sind? Beide Mittzwanziger studieren an der Zeppelin Universität „Sociology, Politics & Economics“ und sind Gründer der Initiative welt_raum, die dadurch Unwahrscheinliches wahrscheinlich macht, indem sie durch wechselseitige Wertschätzung geprägte Räume ermöglicht, in denen sich Geflüchtete und Bürger begegnen, voneinander lernen und miteinander teilen.
Patrick Lühlow ist überdies „Peer Scout“ bei Telenfonicas „Think Big“-Programm, „Leading Changemaker“ der Ashoka und „One Young World Ambassador“. Er moderierte den Bürgerdialog der Bundeskanzlerin, Podiumsdiskussionen zur Zukunft unserer Gesellschaft und zahlreiche professionelle Workshopformate in ganz Deutschland. Tim Robert Schleicher wiederum ist „Humanity in Action Fellow” und wurde unter anderem als Leader of Tomorrow“ sowie „Pioneer of the Month“ ausgezeichnet. Er ist zudem Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung und leitet das von ihm aufgebaute Projekt „“Transcultural Caravan“ – einen Hub des „Leadership Excellence Institute Zeppelin | LEIZ“ für globales, zukunftsfähiges Denken, Handeln und Führen.
Christian Herzog. Tischlermeister, kreativer und innovativer Geist, der vor allem eines kann: Erdachtes und Erträumtes umzusetzen; interessiert an altem Handwerk, Design und Kunst mit einem Faible für die Architektur von Atmosphären. Derzeit studiert Christian an der New Design University in St. Pölten (Department: Manual and Material Culture).
Handgeschlagene Eisennägel.
Das Wiederaufleben lassen von klassischer Handwerkskunst.
Der roh anmutende Eisennagel bekommt durch den von Menschenhand geführten Hammer seine eigene individuelle handgeschlagene Qualität.
Man braucht Mut und Entscheidungskraft, einen Nagel in die Wand zu treiben, um an diesem, klar definierten Ort seinen Mantel, sprichwörtlich „an den Nagel zu hängen“.
Der geschmiedete Nagel steht symbolisch für den momentanen gesellschaftlichen Wandel, in dem es immer wichtiger wird Rückgrat zu zeigen.
Er bricht die vertrauten, sauberen und glatten Oberflächen mit „zerstörerischer“ Kraft auf und lässt ab vom gewohnt „Perfekten“. In starkem Kontrast zum üblichen „like-Design“ werden Brüche und Verletzungen in seiner Gestalt und Wirkung verinnerlicht.
Der Nagel möchte aus seiner ihm innewohnenden Objektivität heraus die fehlerfreien Flächen, die keinen Raum für Urteil, Interpretation und Reflexion zulassen, aufbrechen und dahinterliegende Tiefen und Untiefen sichtbar machen. Dabei steht die Oberflächlichkeit auf dem Spiel!
Maximilian Noah hat sich mit einem Smart-Home Konzept für das erstmalig ausgeschriebene Macher-Stipendium beworben. Sein Ziel ist es, Menschen durch moderne Technologien und künstliche Intelligenz eine effizientere, sicherere und komfortablere Wohnumwelt zu schaffen. Max ist Studierender an der Zeppelin Universität, ein neugieriger Querdenker, der mit Herzblut an „disruptiven“ Konzepten der verschiedensten bestehenden Geschäftsmodelle arbeitet.
In der Innovationsforschung spricht man von „Disruption“ wenn ein bestehendes Geschäftsmodell oder ein gesamter Markt durch eine stark wachsende Innovation abgelöst wird. Disruptive Technologien ermöglichen es, Gebäude und Räume durch künstliche Intelligenz in ein neues Zeitalter zu befördern. Mit dem Smart-Home Device von Max und seinem Team wird eine Lebensumwelt geschaffen, in der Menschen und Innovation energiefreundlich miteinander leben und interagieren.
Das aktuelle Produkt- und Dienstleistungsangebot ist größtenteils von teuren und komplizierten Lösungen dominiert, was auf einen noch relativ jungen Markt zurückzuführen ist. Die Herausforderung besteht darin, ein schlankes Produkt mit einem Vertriebskonzept zu entwickeln, welches die Transaktionskosten reduziert und somit die Basis für ein nachhaltig wachsendes Dienstleistungsunternehmen bildet. Die Hard- und Softwarelösung von Max, senkt die Eintrittsbarriere für den Endverbraucher und ist damit in der Lage, eine sehr breite Kundengruppe anzusprechen.
In einer sich immer schneller drehenden Welt, die vor immer größeren Herausforderungen wie dem Klimawandel und der fortschreitenden Ressourcenknappheit steht, stand die Menschheit noch nie vor so vielen Chancen, wie auch Risiken, so vielen Möglichkeiten, wie auch Gefahren. Katharina Reckendrees möchte mit Ihrem Projekt einen ersten Versuch starten, wie man diesen Herausforderungen entgegnen kann.
Unsere Gesellschaft braucht Ideen – Gute Ideen, die nicht nur einen kreativen, schöpferischen Prozess reflektieren, sondern auch einen ständigen Austausch mit der Umwelt erfordern. Denn nur so wird der Prozess von wechselseitiger Kritik, Zweifel, aber auch Inspiration geprägt. Und wie aus der Physik bekannt ist, kommt Energie erst durch Reibung zustande.
In der Gesellschaft wird immer wieder betont, dass die jungen Generation die Verantwortung dafür tragen, Innovationen zu schaffen, die den gesellschaftlichen, politischen, sowie den Umweltproblemen in einer sich kontinuierlich verändernden Welt gewachsen sein müssen. Dabei wird jedoch oft vergessen, dass es nicht immer darum geht, das Rad neu zu erfinden. Katharina ist überzeugt, dass viele bestehende Produkte das Potenzial haben nachhaltig zu sein, wenn man sie nur etwas anders denkt. Dieses Potenzial exemplarisch an bestimmten Produkten zu entfalten ist das unternehmerische Ziel der Studentin.
Das Projekt von Katharina wird sich zunächst damit befassen, das Potenzial von Produktinnovationen in Familienunternehmen im Sinne der Nachhaltigkeit zu evaluieren. Denn gerade bei handwerklichen Produkten steht die Weiterentwicklung durch einen effektiven Ressourceneinsatz im Vordergrund. „Nachhaltig ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“ Ziel ist Effektivität anstatt Effizienz – ohne dabei den Anspruch unserer Generation an Design und Qualität zu vernachlässigen.
Genauere Details zum konkreten Projekt können aus Gründen der Diskretion erst zu einem späteren Zeitpunkt kommuniziert werden.
„Durch kreatives Machertum Gesellschaft mitzugestalten, darum geht es uns“
Frederic Schoellers Vision ist es mit seinem Projekt Free Flows erstmals zu ermöglichen, dass Migranten Geldsendungen kostenlos von Industrienationen in Entwicklungsländer senden können. Somit versucht Free Flows ein Finanzdienstleister zwischen Industrienationen und Entwicklungsländern zu sein.
In 2014 wurden 435 Mrd. USD von Migranten in Industrienationen nach Entwicklungsländer gesendet. Dabei mussten diese durchschnittlich 7,9% Transaktionsgebühr bezahlen. Dies macht insgesamt ca. 35 Mrd. USD, welche jährlich von Intermediären einbehalten werden und somit nicht die Ärmsten dieser Welt erreichen. Free Flows nimmt die stark steigende Verbreitung von Smartphones in Entwicklungsländern als Anlass, traditionelle Geschäftsmodelle von bisherigen „money transfer operators“ durch ein digitales Geschäftsmodell zu ersetzen. Dabei wurde ein Weg gefunden, den Prozess für Sender und Empfänger kostenlos zu halten und somit die Kaufkraft des Empfängers im Entwicklungsland drastisch zu erhöhen.
Zusätzlich hofft Free Flows durch die Verbreitung seiner Plattform Entwicklungsorganisationen wie der UNHCR eine Möglichkeit zu bieten, schnell, kostengünstig und effektiv die an Bedeutung gewinnende “Cash Based- Assistance” zu distribuieren. Im Kern geht es hier um die Verteilung von Entwicklungshilfe direkt an Personen in Entwicklungsländern, anstatt von Budgets an Regierungen. Diese gewinnt durch die zunehmende Technologisierung von Entwicklungsländern für Organisationen wie die UNHCR an Attraktivität.
Free Flows Kerngedanke geht hier einher mit den Erkenntnissen u.a. von Nobelpreisträger Angus Deaton, der sich für die Beendigung der „top-down“ Entwicklungshilfe ausspricht, da diese ineffizient ist und zu „Accountability“ Verlusten zwischen Regierungen und Bürgern führt. Eine viel effektivere Entwicklungshilfe zur Verbesserung von Lebensumständen, so Deaton, seien Geldsendungen, die Bevölkerungen direkt erreichen und durch diese Empfänger oftmals schneller, effizienter und für sich selber bessere Entscheidungen treffen können bzw. Transaktionen machen können, um ihr tägliches Leben zu verbessern.
Free Flows erhofft sich mit seinem Engagement einen positiven Beitrag auf den Wohlstand von Individuen in Entwicklungsländern, sowie eine nachhaltige Verbesserung von gesellschaftlichen Strukturen.
Frederic Schoeller studiert Soziologie, Politik & Ökonomie an der Zeppelin Universität. Seine persönliche Begeisterung für das Projekt liegt darin, dass das Projekt ebenfalls an den Schnittstellen seines Studiums operiert und es ggf. nachhaltig zu einer Verbesserung der Lebensumstände in Entwicklungsländern führen kann. Sein Projekt versucht Frederic in den nächsten 8 Monaten wissenschaftlich und unternehmerisch im Rahmen seines Humboldt Semesters umzusetzen. Neben dem Studium ist Frederic begeisterter Schwimmer, Skifahrer und Koch und verbringt seine Zeit am liebsten in seiner Heimatstadt Hamburg.